Warum ich es liebe als Ärztin Vorträge über Kommunikation für Ärzt:innen zu halten
Kommunikation ist mein Steckenpferd. Ich finde es so spannend, dass bei alle den Möglichkeiten zum Missverstehen es dennoch oft gelingt das rüberzubringen, was man rüberbringen will.
In der Arzt-Patienten-Beziehung ist das auch ein ganz wichtiger Teil. Dass das nicht immer funktioniert, kennt wahrscheinlich jede:r Leser:in zumindest aus Erzählungen. Ein Teil der Kunst des „Arzt-seins“ macht für mich empathische Kommunikation aus. Das ist nicht immer explizieter Teil der Ausbildung gewesen. Deswegen halte ich Vorträge über Kommunikation v.a. für Jungärzt:innen. Und ich liebe es!
Ich liebe es für Vorträge mein Wissen aufzubereiten
Vorträge erstellen bedeutet aus einem Fundus aus Wissen, das herauszufiltern, was für die Zielgruppe relevant sein könnte um das gesetzte Ziel zu erreichen. Dabei muss ich ganz viel aussortieren, was ich gerne auch noch sagen, noch mitgeben möchte. Ich muss mich fokussieren und immer mehr zum Kern des Ganzen vordringen. Damit es einfach und klar wird.
Das fällt mir oft gar nicht so leicht, weil es einfach so viele interessante Quellen gibt, neue Methoden, neue Erfahrung in speziellen Gebieten, immer neu immer mehr…
Meist habe ich dann Neues zu meinem altbekannten Wissen für mich entdeckt, das ich in mein bestehendes Wissensnetz einwebe. Ich finde also bei jeder Vortragserstellung neue Fäden, die neue Querverbindungen und Assoziationen ergeben.
Ich liebe die Interaktion während eines Vortrags mit meinen Zuhörer*innen
Klar möchte ich, dass die Inhalte ankommen. Ich bin ja fest von der Sinnhaftigkeit meiner Themen überzeugt. Deswegen versuche ich die Inhalte appetitlich anzurichten. Da gibt es zum Beispiel die Sandwich-Methode: Input und Interaktion abwechselnd.
Also die Zuhörerer:innen zum Mitdenken und Mitmachen anregen. Ich freue mich jedesmal, wenn ich jemanden mit ins Kommunikationsboot hole. Eine Herausforderung sind die am Anfang skeptisch Blickenden, das ist eine Freude, wenn auch sie am Ende etwas für sich mitnehmen können. Woher ich das weiß? Vom Feedback am Ende des Vortrags, das fixer Bestandteil meiner Vorträge über Kommunikation ist. Aber nicht nur im Feedback, auch während des Vortrags kommt so viel: Anmerkungen, Beobachtungen, Kritik, Erzählungen von selbst Erlebtem- auch in der kurzen Zeit eines 90-Minuten-Vortrags. Ich liebe das.
Ich liebe es Menschen mit meiner Begeisterung für das Thema Kommunikation für und mit Ärzt:innen anzustecken
Noch lieber ist es mir, wenn sich die jungen Kolleg*innen nicht nur angesprochen fühlen, sondern das Thema für sich entdecken und vertiefen wollen. Und es dann begeistert in den klinischen Alltag integrieren und weiter tragen. Das tolle ist ja, dass sich jede Änderung im eigenen Kommunikationsverhalten direkt und sofort auf die Umgebung auswirkt. Wenn das Bewusstsein dafür durch einen Vortrag geweckt wurde, ist schon viel bewirkt. Dann können die Teilnehmer:innen neue Kommunikations-Gewohnheiten entwickeln und auf ihre Umgebung ausstrahlen. Wie ein Stein, der im Wasser konzentrische Wellen schlägt.
Kommunikation ist ein spannendes Thema für jeden Menschen und sogar für Ärztinnen von Interesse. Man kann´s fast nicht glauben. Gibt es doch so viele Geschichten von Menschen, die sich nicht angenommen, nicht gehört, nicht ernst genommen und nicht verstanden fühlen von Ärzt:innen. Oder von Pateint:innen, die nicht verstanden haben, was ihnen der Arzt grad erklärt hat und die gesamte Verwandtschaft den Sinn gemeinsam zu enträtseln sucht.
Ich liebe es auch während eines Vortrags andere Sichtweisen kennen zu lernen
Das schöne bei Kommunikation ist ja auch, dass es an sich keine Fehler gibt. Ich erreiche mein Ziel oder eben nicht. Und um das Ziel zu erreichen gibt es viele Möglichkeiten und unterschiedliche Strategien. Es gibt nicht die eine Art und Weise die für jeden Menschen gut und richtig ist.
Das bedeutet auch, dass ich in vielen Vorträgen zum Thema Kommunikation Neues erfahre, neue Blickwinkel kennen lerne und dadurch mein Wissen auch immer weiter vertiefe und konkretisiere im Austausch mit Teilnehmer:innen.
Ich liebe Vorträge als Sonderform von Kommunikation
Vortrag – ich trage vor. Vorlesung – ich lese vor. Das ist ein großer Unterschied. Ich habe vor Kurzem ein Vortrags-Coaching gemacht, also mich coachen lassen von Elma Essrig, Pferdetrainerin und Schauspieltrainerin und natürlich Vortrags-Coach. das war eine wiklich spannende Erfahrung und ich habe viel gelernt. Ich übe!
Es funktioniert gut für Vorträge, die ohne Gegenrede auskommen (müssen). Dennoch ist auch diese Vortragsform Interaktion. Ich spreche nie ins Leere, es gibt immer ein Gegenüber, egal ob mein Gegenüber reagiert oder nicht, ob ich die Reaktion sehen kann oder nicht, ob die Reaktion verbal ist / sein kann. Hier öffnet sich grade ein spannendes Feld mit all den Online-Angeboten, die oft in Vortragsformat daherkommen.
Ich hab mich immer schon gewundert, wie Schauspieler es schaffen, natürlich zu sprechen auch wenn es ein auswendig gelernter Text ist, der nicht ihrer ist. Das ist natürlich bei einem Vortrag anders, den ich selbst gestalte, das sind natülich meine Worte. Es ist nur oft so, dass der „Vortrags-Sprech“ anders ist als die Alltagssprache, zumindest bei mir. Ich rede ja nicht wirklich hochdeutsch im Alltag. Bei Vorträgen spreche ich zumindest annähernd „nach der Schrift“. Wobei ich grade hier oft auch versuche das „authentisch gesprochene Wort“ mit Wiener Idiom mit zu integrieren. Ist doch die Ausdrucksweise im „16. Hieb“ anders als im 1. Bezirk in Wien. Und Wien ist und bleibt ein Schmelztiegel der Kulturen, sowohl von Patient:innen- als auch von Ärzt:innenseite. Auch das sind Spielarten der Kommunikation. Kommunikationskulturen, die es wert sind betrachtet zu werden.
Ein Gamechanger für mich war meine Zusammenarbeit mit Elma Esrig. Ich kann ihre Kurse nur empfehlen. Wenn Sie Ihre Mission rüberbringen wollen, wenn Sie einen Vortrag nicht nur halten wollen, sondern inszenieren um wirklich authentisch zu wirken, dann…. werden Sie bei Elma Esrig fündig.